Robert Scherkl
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Die Landschaftsbilder bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Naturalismus und Abstraktion. Einige wirken vermittels eines sparsamen Pinselduktus fotorealistisch, auf anderen Bildern ist der Farbauftrag pastos, gerakelte und gespachtelte Schichten rücken die Materialität der Farbe in den Vordergrund. In den meisten Bildern stehen beide Techniken nebeneinander, sie durchdringen und überlagern sich, Farbe wird auf die Leinwand geschüttet oder gespritzt. Malerei bedeutet hier: Experimente. Es gibt viele Möglichkeiten Farbe aufzutragen. Man muß entstehen lassen, den fruchtbaren Zufall ermöglichen und zulassen. Übergänge, Aufbrechen der Form – und: der Kategorien. Naturalistisch anmutende Details wie Baumstämme präsentieren sich bei näherer Betrachtung als reine Malerei. Am Ende steht die Illusion von Landschaft, von Wald. Und die „vordergründig“ empfundene definitorische Schärfe zwischen Abstraktion und Naturalismus verschwimmt auf der Ebene des Bildes.
Die gemalte Landschaft ist Erinnerung und Vorstellung. Kein Abbild. Das geht auch nicht. Denn: Die Landschaft, die wir sehen und interpretieren, ist nur die Momentaufnahme einer ununterbrochenen Abfolge von Zuständen. Was wir heute als Naturlandschaft wahrnehmen, ist das Ergebnis von Erosion, von Abholzung, Wiederaufforstung, von Flußbegradigung und Renaturierung.
Und der Wald? Dieser Wald ist Sehnsuchtsort, Zuflucht und Barriere, in dem wir uns verirren und durch den wir vielleicht einen Weg finden. So wie im Bild.