Isolierte Module

Isolierte Module – Münchner Positionen

Rezka Hrabcova, Luisa Koch, Carmen Schaub, Maximilian Zuzak

 

Ausstellungsort Art goes Underground
Künstler Rezka Hrabcova, Luise Koch, Carmen Schaub, Maximilian Zuzak

Eröffnung: 10. Oktober 2014, 19h
Öffnungszeiten: 11.-12. Oktober 2014, 11-15h, 13.-18. Oktober 2014 nach tel. Vereinbarung
Finissage mit Künstlergespräch: 19. Oktober 2014, 11-15h

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Kunstevent präsentiert ab 10. Oktober 2014 in der Location Art goes Underground die Ausstellung „Isolierte Module“ mit Arbeiten von Rezka Hrabcova, Luisa Koch, Carmen Schaub und Maximilian Zuzak.

Die vier Kunstschaffenden haben vor Kurzem ihr Studium an der Münchner Akademie der Bildenden Künste (Klasse Prangenberg) abgeschlossen und sich seitdem gemeinschaftlichen Projekten gewidmet. In der Zwischenzeit sind zahlreiche neue Arbeiten entstanden, die nun erstmals gemeinsam präsentiert werden. Rezka Hrabcova (Glasmalerei), Max Zuzak (Malerei, Skulptur), Luisa Koch (Skulptur/ Keramik) und Carmen Schaub (Skulptur) zeichnen sich durch einen sensiblen Umgang mit dem Material aus, wobei eine außergewöhnliche Offenheit für den künstlerischen Prozess deutlich wird. Für die aktuelle Ausstellung verwandeln sie nun das Gewölbe der Location im Münchner Schlachthofviertel in einen erstaunlichen, neuartigen Kosmos: Werke unterschiedlicher Materialien werden einander gegenüber gestellt und treten in einen Dialog. Es entsteht eine besondere Spannung, die der Betrachter beim Durchschreiten dieses Kosmos erfährt.

Rezka Hrabcova präsentiert abstrakte Glasmalereien mit leuchtend bestechender Farbigkeit. Ihre Arbeiten erinnern dabei an kollabierende Sterne, die im Raum zu schweben scheinen. Die Künstlerin selbst beschreibt den Entstehungsprozess so: „Meine Arbeit auf Flachglas entsteht intuitiv. Ich erschaffe im Prozess meine eigene Welt. Als Ausgangspunkt dient mir der Fluss der Farbe. Zeit und Bewegung dieser spielen eine wichtige Rolle. Immer wieder lässt mir die teils unkontrollierbare Farbe die Möglichkeit einzugreifen. So werde ich abwechselnd Betrachter und Akteur meiner eigenen Arbeit. Ich agiere zwischen Freiheit und ästhetischer Notwendigkeit.“ Die intensive, ausdauerndere Auseinandersetzung mit der Materie wird in allen Werken der Ausstellung deutlich.

Die mächtigen Keramiken von Luisa Koch zeigen Glasuren in düsterer, purpurner Farbigkeit, die in der Schau mit den poppigen Farbkreisen auf den Gläsern von Hrabcova korrespondieren. Monumental und weich zugleich wirken die sogenannten „Falten“, eine Serie von kindergroßen modellierten Faltenwürfen, die wie Geistexistenzen den Raum zu besiedeln scheinen. In Kochs Werk ist die Geschichte der Bildhauerei allgegenwärtig, ungebunden an einen bestimmten Werkstoff entfalten ihre Arbeiten ihre brachiale skulpturale Kraft in der direkten Konfrontation mit dem Betrachter.

Die fast mythische Wirkung der Farbe setzt sich in den Werken von Carmen Schaub und Max Zuzak fort. Schaub zeigt in der Ausstellung mit „Phosphor/Lachs“ eine ihrer Glasperlenarbeiten. Über Monate hinweg fädelt die Künstlerin Stränge von Perlen, indem sie einem strengen Raster folgt. Die entstandenen Ketten verwandelt sie in Reliefs, in denen komplexe Farbabläufe entstehen. Die hochformatige Arbeit „Phosphor/Lachs“ ist in orange-rosa gehalten und wird unter Wasser am Boden eines Aquariums in diffuses Licht getaucht präsentiert. In Schaubs Schaffen liegt der Schwerpunkt auf bildhauerischen und performativen Arbeiten: „Ich sehe Kunst in erster Linie als ein Medium, Dinge auszudrücken, die man mit Sprache nicht fassen kann. Meine Arbeiten entstehen in einem Spannungsverhältnis zwischen Material und Inhaltlichkeit; zwischen bewussten Entscheidungen und unterbewussten Einflüssen, die meine Materialsprache prägen.“

In den Ölgemälden von Max Zuzak bricht immer wieder eine glanzvolle Farbigkeit aus dominierender Schwärze hervor. Die präzise reduzierten Malereien entwickeln in ihrer dunklen Schlichtheit ihre Persönlichkeit. Den Arbeiten liegt stets ein inneres Bild, eine gewisse Haltung, zugrunde, die dann im Entstehungsprozess teils verworfen und streng überdacht werden. So gelangt Zuzak zu einer Motivik, die zwischen Darstellung und Abstraktion changiert und auch durchaus humorige Elemente trägt. Nicht selten wirken seine Bilder und Objekte wie Fetische oder Götzen, im Schwebezustand zwischen Existenz und Nicht-Existenz, Leben und Tod.

Die Ausstellung wird durch ein Künstlergespräch am Sonntag, 19. Oktober 2014, ab 11h ergänzt.