Manfred Dinnes
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Manfred G. Dinnes ist gebürtiger Regensburger (1950).
Im Jahr 1969 brach er aus dem bürgerlichen Leben aus. Er unternahm zum Studium anderer Kulturen Reisen durch Europa (Spanien), den Vorderen Orient (Türkei, Syrien und Irak) und Nordafrika (Marokko, Algerien, Mauretanien).
Zur Finanzierung der Reisen arbeitete er als Hafenarbeiter, Bordmechaniker, Lastwagenfahrer. Nach schwerer Erkrankung kehrte er
1972 über Casablanca nach Europa zurück. Gründung des Strassentheaters: „Der (Umwelt) Verschmutzungsteufel.
1973/74 absolvierte er eine Ausbildung als Kirchenmaler und Restaurator. Auch lernte er das Handwerk der Glasmalerei und Glasbläserei an der Glasfachschule Zwiesel kennen.
1974 begann er ein Studium der Freien Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Prof. Gerhard Wendland, Prof. Ludwig Scharl und Prof. Dr. Dr. Franz Winzinger.
1976 heiratete er die Regensburgerin Karin Hahn. In Nürnberg erhielt er
1977 und 1978 Akademiepreise.
1978 wurde er Meisterschüler von Gerhard Wendland. Er schloss das Nürnberger Akademiestudium am 31. März
1979 „mit sehr gutem Erfolg“ ab. Dinnes wagte anschließend den Sprung in die freiberufliche künstlerische Tätigkeit. Er richtet sich ein Atelier ein. Schon
1980 konnte sich sein Organisationstalent und sein an Europa ausgerichtetes Denken in der Konzeption der Ausstellung „Europa an der Schwelle – Junge Kunst in Europa“ im Auftrag des Thomas Dehler-Instituts beweisen. Die in Regensburg unter Beteiligung von 30 Künstlern aus neun Ländern gezeigte Ausstellung wurde anschließend in Berlin, Bremen, Nürnberg, Stuttgart, Rom, Straßburg und München gezeigt.
1980 wurde ihm der Kulturförderpreis der Stadt Regensburg durch Oberbürgermeister Friedrich Viehbacher verliehen und aus diesem Anlass eine Ausstellung im Museum der Stadt Regensburg / Galerie des 20. Jahrhunderts ausgerichtet. Hierzu erschien die Künstlermonographie „Spiegel des Werdens“ mit einer Einführung von Prof. Dr. L Fischer, Los Angeles.
1988 bildete er sich mit einem Studium an der Hochschule der bildenden Künste, Berlin / Kulturpädagogische Arbeitsstelle des Fachbereichs II. fort.
Eine Frucht dieses Studiums war die in den 1990er Jahren einsetzende, bis heute anhaltende kunstpädagogische Arbeit mit Schülern mehrerer Regensburger Schulen.
1990 folgte er der Einladung zu zwei Studienaufenthalten nach Pocitelj in Bosnien-Herzegowina. Es entstand der Gemäldezyklus „West-östlicher Diwan“, eine Hommage an Johann Wolfgang v. Goethe, als Ausdruck der Kulturbegegnung.
1991 begann die Zusammenarbeit mit dem Geisteswissenschaftler und Ophtalmologen – Augenarzt – Dr. Nadim Sradj . Gemeinsam entwickelten sie eine Wahrnehmungstheorie, welche die Grundlage für die axiomatische Theorie und ihre Anwendung in der Kunst bildet. Vereinfacht ausgedrückt: Hier werden die verschiedenen Wahrnehmungen ein und desselben Gegenstandes durch verschiedene Kulturen thematisiert, die z.B. auch Ursachen von Konflikten sein können. Zu den Erkenntnissen wurden auch mehrere Ausstellungen und Buchvorstellungen in Regensburg, Paris, Aleppo (Syrien) organisiert. Höhepunkt dieser Projektarbeit war der Vortrag der Theorieergebnisse durch Dr. Sradj bei den Vereinten Nationen in New York am 12.4.2007.
1992 Studienaufenthalt in Finnland, Helsinki auf Einladung der finnischen Kulturbehörden und der Kunststation Kleinsassen/Rhön
1992 stellte sich Manfred Dinnes – zusammen mit der Künstlerin Johanna Obermüller – und dem Berufsverband bildender Künstler schützend vor den Künstler Erwin Eisch gegen rechtsradikale Angriffe. Engagiert bezog er als Künstler auch bei anderen Gelegenheiten Position gegen rechtsradikale Tendenzen. Ende
1992 schickte er seinen Gemäldezyklus „West-östlicher Diwan“ auf dem ukrainischen Schiff MS Moldavia Donau abwärts auf die Reise, um mit Kunst nach der Grenzöffnung 1989 auf der europäischen Wasserstraße als alter Kulturverkehrsader eine Verständigung zwischen den Völkern der Anrainerstaaten zu fördern.
1993 richtete er im Auftrag des Berufsverbandes Bildender Künstler in Regensburg die Ausstellung „60 Jahre nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten“ aus.
1994 entschloss sich Dinnes zur praktischen Hilfe für die kriegsbetroffenen Gebiete in Bosnien-Herzegowina. Er wurde zum Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Gesellschaft „Brücken – für Humanität, Kultur, Toleranz und Dialog e.V.“ In enger Zusammenarbeit mit dem in dieser Zeit eingesetzten EU-Administrator vor Mostar organisierte er zahlreiche Hilfstransporte, die neben Lebensmittelspenden den Aufbau eines Notkrankenhauses, die Sicherung zahnärztlicher Versorgung und die Einrichtung eines Containerkindergartens ermöglichten.
Als freier Mitarbeiter der Mittelbayerischen Zeitung lieferte er zahlreiche Berichte aus dem Krisengebiet.
Immer auch ein Künstler, der seiner Reflexion Ausdruck zu geben vermag, veröffentlichte er zwei Bücher über die Situation: 1995 im MZ-Buchverlag „Sarajewo – ein bosnisches Tagebuch“ und drei Jahre später „Hommage an Mostar“, in dem auch die künstlerische Verarbeitung der Problematik mit dokumentiert wurde.
1997 wurde er zum Professor für interkulturelle Zusammenarbeit an der Dzemal Bijedic Universität Mostar und zum Professor für Freie Malerei und Glasgestaltung an der Kunstakademie Sarajewo ernannt. Zugleich erhielt er den Auftrag zum Aufbau eines Kultur- und Künstlerhauses auf dem Campus der Universität Mostar. Bis 2002 übte er diese Professuren aus, pendelte von Regensburg immer wieder nach Sarajewo und Mostar, organisierte weitere Hilfstransporte und brachte als Mitbegründer und zeitweise Präsident des Deutsch-Bosnisch-Herzogovinischen Wirtschaftsklubs e.V. Projekte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf den Weg. Gleichzeitig wurde er Redaktionsleiter der zweisprachigen Zeitschrift „Dialog“. Ab
2002 konzentrierte er sich nach dem äußerst kräftezehrenden Engagement im Südosten Europas dem Aufbau seiner 1999 gegründeten neuen Projekts „Atelier & Galerie St. Johann“
im Umland von Regensburg.
2005 wurde er als Ambassador zur Organisation des „World oriental Music Festival“ in Sarajevo eingeladen, um hier auf einer anderen Ebene der Kultur – dem Gebiet der Musik –
zur Normalisierung der Verhältnisse beizutragen.
2005 nahm er an der Intercultural conference: Shaping Communities in Times of Crisis (Narratives of Land, Peoples and Identities) im International Center of Bethlehem in Palästina teil. Hier wurde er von Rev. Dr. Mitri Raheb, dem Leiter dieses Center – der 2008 den Aachener Friedenspreis erhielt – als Berater eingeladen. Die Veranstalter suchten seine Erfahrungen und Einschätzungen im Konfliktgebiet Mostar für den Konfliktherd Palästina kennen zu lernen und nutzbar zu machen. Raheb will auch mit dem Mittel der Kunst, etwa dem Aufbau einer Kunstakademie, Konflikte überwinden.
2006 betrat er als Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Kultur & Theatercompanie „Regensburger Doana-Gsindl“ neuen Boden auf dem Gebiet des Brauchtums (Raunachtstreiben) und historischer Szenen.
2007 gehörte er zu den Mitbegründern der Gruppe „Visual – Kunst-Konzepte“. In der Folge schuf er Grosskulpturen, gemeinsam mit Armin Karl (Technische Leitung). 2008 beteiligte sich Dinnes mit der Skulptur „Metamorphose 2008“ an der Entente Florale in Regensburg (Herzogspark).
2009 führte er in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wilhelm Kaltenstadler das Schauspiel „Haberfeldtreiben“ auf.
Er organisierte er im Rahmen des Kulturprogramms des Landkreises Regensburg „Kultur in Alten Mauern“ die „Kunst-Tage“ vom 15.-17. Mai 2009 in St.Johann.
2009 Redaktionsleiter Kulturressort Europe online
2010 Beginn des Ausstellungskomplexes: „Die Goldene Srraße – Rekonstruktion einer
Kulturregieon“. Ausstellungsorte sind: Stadtmuseum Amberg, „Gedankengebäude“- Burg Wernberg, Schloß Bor (Tschechien), Krafft’sche Halle Nürnberg, Tschechischer Rundfunk Pilsen, Raiffeisenbank Waldsassen, Museum Zehentstadel Nabburg, DEZ- Galerie Regensburg,